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Ei
Für Heimvögel kann es gesund sein, das Eigelb von Hühnereiern zu fressen, weil es besonders viele Proteine (Eiweiße) enthält. Doch auch gekochtes Eiklar, also den weißen Bereich im Hühnerei, dürfen die Vögel fressen. Hart gekocht und mit der Gabel zerdrückt, können Sie Eier zum Beispiel unter das Keimfutter mischen oder das zerdrückte Ei unvermischt in einem Napf servieren. Manche Vögel fressen auch gern ein nicht zerdrücktes Ei, das am Stück angeboten wird – hier ist also Ausprobieren gefragt, wie Ihre Vögel Eier am liebsten mögen. Es kann sein, dass sich die Tiere erst einmal an dieses Futter gewöhnen müssen. Wichtig ist, dass das Ei immer frisch und noch nicht eingetrocknet sein sollte, denn ist es einmal trocken, mögen die Vögel es in aller Regel nicht mehr. Zudem sollten Sie aus hygienischen Gründen Eier nicht länger als zwei Stunden in der Reichweite Ihrer Vögel liegen lassen. Ein schnelles Verderben gerade im Sommer könnte aus dem an sich gesunden Futter ansonsten ein potenzielles Gesundheitsrisiko werden lassen.
Auch beim Zubereiten der Eier ist höchste Vorsicht geboten. Kochen Sie sie gründlich durch und waschen Sie sich die Hände sehr intensiv. An den Schalen mancher Eier haften unter Umständen Salmonellen, die auf Heimvögel übertragen werden können. Sie führen bei den Tieren zu massiven Gesundheitsproblemen und sind auch für uns Menschen gefährlich. Wenn Sie gekochte Eier schälen und für Ihre Vögel zubereiten, sollten Sie deshalb immer saubere Hände haben und zuvor keine rohen Eier oder deren Schalen berührt haben.
Eiweiß steigert den Bruttrieb
Beim Verfüttern von Eiern sollten Sie unbedingt beachten, dass eine eiweißreiche Kost bei vielen Heimvögeln den Bruttrieb anregt. Der Grund dafür ist, dass zahlreiche Vogelarten proteinreiche Kost benötigen, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Bietet ihnen die Natur solches Futter, reagieren sie darauf, indem sie in den „Fortpflanzungsmodus“ übergehen. Zwar sind viele unserer Heimvögel seit sehr vielen Generationen in Menschenobhut zu Hause, doch bei ihnen funktionieren die angeborenen Mechanismen nach wie vor recht zuverlässig, weshalb eiweißreiche Futter auf sie eine ähnliche Wirkung ausübt wie auf ihre wilden Verwandten.
Gerade weil Eier dafür bekannt sind, den Bruttrieb auszulösen, wird aus ihnen Eifutter hergestellt, mit dem viele Züchter ihre Vögel auf die Brutperiode einstimmen.
Wenn Sie Ihre Tiere also nicht brüten lassen möchten, sollten Eier nur sehr selten und in kleinen Mengen auf dem Speiseplan stehen. Insbesondere dann, wenn Ihre Vogelweibchen ohnehin bereits stark in Brutstimmung sind oder gar unter einem Legezwang leiden, sollten Sie sicherheitshalber keine Eier verfüttern.
Wann Eier zum Gesundheitsrisiko werden können
Manche Vögel leiden an Organstörungen oder Grunderkrankungen, aufgrund derer sie keine eiweißreiche Kost wie Eier vertragen. Weil die Nieren Eiweiße aus dem Körper schwemmen, sollten Vögel mit Nierenerkrankungen lieber keine proteinreiche Kost erhalten. Für sie sind Eier somit tabu.
Außerdem können Vögel, die an Gicht leiden, Eiweiße aus der Nahrung nicht mehr optimal abbauen und sollten deshalb ebenfalls sicherheitshalber keine Eier fressen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Vögel möglicherweise an einer Erkrankung leiden, die den Verzehr von Eiern zum Problem werden lässt, sprechen Sie bitte unbedingt einen vogelkundigen Tierarzt darauf an und lassen Sie sich zu diesem Thema beraten.
