Falben
Bereits im Jahre 1930 traten die ersten Falben in den Vogelbeständen deutscher Wellensittichzüchter auf. Wenig später gelang es auch Vogelhaltern in anderen Ländern (zum Beispiel Großbritannien), Falben zu züchten. Dieser Farbschlag zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere am gesamten Körper aufgehellt sind. Das bedeutet, die dunklen Farbstoffe sind sowohl im Gefieder als auch in anderen Körperteilen in in relativ geringer Zahl vorhanden. Dadurch sind sämtliche Federn relativ hell, also auch diejenigen, die das typische Wellenmuster bilden – und freilich auch die Kehltupfen. Hierdurch ist die Gefiederzeichnung bei Falben nicht schwarz, sondern braun. Ihre Augen sind rötlich. Je nach Falbentyp kann die Färbung der Augen von violett bis hin zu hellrot variieren. Die Augenfarbe ist charakteristisch für die verschiedenen Varianten der Falben.
Sogenannte Kontinentale Falben, auch deutsche Falben genannt, haben rote Augen und deutlich sichtbare weiße Irisringe. Moffat-Falben oder schottischen Falben haben nur schwach erkennbare helle Irisringe rund um die roten Pupillen. Bei den Englischen Falben sind die Augen insgesamt rot gefärbt und sie haben keine weißen Irisringe. Ebenfalls keine hellen Irisringe haben die Plumeyes, zumindest in ihrer reinen Erscheinungsform. Liegen Mischungen mit anderen Farbschlägen vor, kann durchaus ein Irisring vorhanden sein. Der Begriff Plumeye stammt aus dem Englischen und bedeutet im Deutschen „Pflaumenaugen“. Diese Bezeichnung deutet bereits an, dass die Färbung der Augen dieser Vögel an die Farbe von Pflaumen erinnert.
Falben kommen bei Wellensittichen in der Grünreihe und in der Blaureihe vor, bei Letzterer treten sie auch bei den grauen Wellensittichen in Erscheinung. Falben gibt es sowohl als normal gezeichnete Individuen als auch als Opalinvögel. Alle Tiere aus der Grünreihe haben ein gelbes Gesicht und ein braun-gelbes Wellenmuster. Die Tiere der Blaureihe und die grauen Individuen haben ein weißes Gesicht mit einer weiß-braunen Wellenzeichnung, sofern kein Gelbgesicht-Anteil im Erbgut vorhanden ist. Bei blauen oder grauen Gelbgesichtern ist das Gesicht gelb und das arttypische Wellenmuster ist braun. Die Wangenflecken sind bei den Grünen und Blauen dunkelblau, bei den Grauen sind sie grau. Bei allen Falben ist die Körpergefiederfarbe stark aufgehellt.
Die Geschlechtsbestimmung ist bei manchen Falben nicht leicht. Geschlechtsreife Männchen weisen eine rosa Nase auf, die Wachshaut der geschlechtsreifen Weibchen ist rosa mit leichtem Blaustich oder gelegentlich hellbraun.
Titelbild dieser Seite © Guisi P.