- >>
- Birds Online
- >>
- Unterbringung
- >>
- Käfig und Voliere
- >>
- Käfigreinigung
Käfigreinigung
Zur Vogelhaltung gehört auch das regelmäßige Reinigen des Käfigs sowie des Zimmers, in dem Ihre Vögel den täglichen Freiflug erhalten. Was ist bei der Käfigreinigung oder beim Säubern einer Zimmervoliere wichtig und was sollten Sie vermeiden? Darüber klärt dieses Kapitel auf. Zusätzlich zu den hier gegebenen Informationen sollten Sie außerdem bedenken, dass lieber einmal zu viel als einmal zu wenig geputzt werden sollte. In der Vogelhaltung sollte zum Schutz der Gesundheit der Tiere eine größtmögliche Hygiene stets eingehalten werden.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Anzahl der von Ihnen gehaltenen Vögel sowie die Vogelart(en) eine entscheidende Rolle spielen. Ein Käfig, in dem zwei Wellensittiche leben, wird nicht so schnell dreckig wie eine Voliere, in der sich zehn Wellensittiche tummeln.
Reinigung des Käfigoberteils und -unterteils
Bei der Reinigung des Käfigs denken viele Menschen zunächst an das Wechseln der Einstreu. Das ist in der Tat wichtig, da je nach verwendeter Einstreu unter Umständen Schimmel auftreten kann, falls der Bodenbelag und der Kot zu feucht sind. Generell gilt: Vogelsand oder alternative Einstreu sollten Sie je nach Anzahl der von Ihnen gepflegten Vögel alle zwei bis drei Tage wechseln, spätestens jedoch nach einer Woche. Wenn Sie viele Vögel halten oder Tiere pflegen, die aufgrund ihrer Ernährung sehr feuchten Kot absetzen, kann ein täglicher Wechsel der Einstreu sinnvoll sein.
Mit dem Wechsel der Einstreu ist es jedoch nicht getan. Darüber hinaus ist es wichtig, den gesamten Käfig regelmäßigen Abständen zu reinigen. Das Plastikunterteil und das Gitter lassen sich in der Bade- oder Duschwanne gut abbrausen. So lassen sich Kot und Essensreste – zum Beispiel beim Reiben des Schnabels ans Gitter geklebte und dort eingetrocknete Obststückchen – leicht entfernen.
Feuchten Sie dafür den Käfig und das Unterteil erst einmal an und lassen Sie das Wasser einwirken. Nach fünf Minuten ist es viel leichter, den Kot und eventuelle Futterreste abzuwischen. Ich verwende dafür ein Spülschwämmchen, welches ich mit ein wenig Neutralseife beträufle. Damit reibe ich das Gitter und das Käfigunterteil gründlich ab, bis sich sämtliche Schmutzbeläge gelöst haben. Anschließend dusche ich beides mit sehr heißem Wasser ab und lasse die Käfigteile dann trocknen.
Bei dieser Reinigungsmethode benötigt man kein aggressiven Reinigungsmittel, da das heiße Wasser einige Keime abtötet. Einmal im Monat können Sie den Käfig und das Unterteil mit Essigwasser desinfizieren. Hierfür geben Sie handelsübliche Essigessenz in klares Wasser und tragen die Mischung mit einem Putzlappen auf den Käfig und das Unterteil auf. Letzteres können Sie auch mit dem Putzwasser befüllen und es einige Minuten lang einwirken lassen. Spülen Sie anschließend mit heißem klarem Wasser gründlich nach und lassen Sie den Käfig trocknen, bevor Sie ihn wieder verwenden.
Selbstverständlich können Sie zum Reinigen des Käfigs auch einen Dampfreiniger verwenden. Dabei sollten die Vögel sich allerdings aus Sicherheitsgründen nicht im Käfig befinden, damit sie sich nicht am heißen Wasserdampf verbrennen können.
So nicht!
Mitunter bekommen Menschen, die im Tierschutz aktiv sind, sehr erschreckende Dinge zu Gesicht. Nicht selten sind Vogelkäfige darunter, die dermaßen verdreckt sind, dass man sich fragt, wie die Vögel darin überhaupt überleben konnten.
Reinigung der Näpfe und Co.
Fress- und Trinknäpfe sowie Badehäuschen sollten Sie täglich reinigen. Einzige Ausnahme: Badehäuschen sind natürlich nur dann täglich zu reinigen, wenn sie tatsächlich ständig im Einsatz sind. Zum Säubern von Fressnäpfen aus Plastik empfiehlt sich heißes Wasser. Legen Sie die Näpfe einige Minuten in das heiße Wasser und wischen Sie sie dann mit einem Spülschwämmchen gründlich aus. Gegen hartnäckigen Schmutz setzen Sie am besten Neutralseife ein. Aber Achtung: Das heiße Wasser greift das Material an und es bilden sich schnell Mikrorisse. Kunststoffnäpfe müssen deshalb alle zwei bis drei Monate gegen neue ausgetauscht werden. Auf die Dauer günstiger für Ihren Geldbeutel und für die Umwelt (denken Sie an den Müll!) ist es, Edelstahlnäpfe zu verwenden. Diese leiden nicht unter dem heißen Auswaschen und können jahrelang verwendet werden. Ebenfalls gut geeignet sind glasierte Blumentopf-Untersetzer. Damit können Vögel im Freiflugzimmer mit Futter und Wasser versorgt werden.
Die bei vielen Vogelhaltern sehr beliebten Trinkröhrchen aus Kunststoff lassen sich nicht ganz so leicht reinigen wie Näpfe. Der Grund ist, dass man mit einem Putzschwämmchen nicht allzu weit in die schmalen Röhren hinein gelangen kann. Das birgt das Risiko, dass die hinteren Bereiche nicht richtig sauber werden. Aber es gibt hierfür passende Hilfsmittel: Das durchsichtige Rohr kann gut mit mit einem dünnen Flaschenreiniger geputzt werden. Auch Zahnbürsten eignen sich recht gut für die Reinigung der Trinkröhrchen. Sowohl der Flaschenreiniger als auch die Zahnbürste sollte ausschließlich zum Reinigen des Trinkröhrchens genutzt werden.
Vergessen Sie auch nicht, das Unterteil des Trinkröhrchens sehr gründlich zu reinigen. In vielen Fällen wird das untere Teilstück einfach unter fließendes Wasser gehalten, was aber langfristig nicht zum Säubern reicht – erst recht nicht, wenn Sie über das Trinkwasser zuckerhaltige Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamintropfen reichen. Dann bilden sich am Grund des Trinkröhrchen-Unterteils oft schmierige Beläge, die verschiedene Farben haben können und in manchen Fällen sogar durchsichtig sind und deshalb übersehen werden. Um die Entstehung solcher Beläge zu vermeiden, können Sie die Kunststoffteile mit Essigwasser und handelsüblichen Wattestäbchen (bitte kaufen Sie der Umwelt zuliebe nur Wattestäbchen auf Papierbasis und ohne Plastik!) reinigen.
Trink- und Futternäpfe sowie Badezubehör kann zudem mit einem Dampfreiniger gesäubert werden.
Tipp: Sie können Kunststoffnäpfe und Trinkröhrchen auch einmal wöchentlich mit Gebissreiniger säubern, indem Sie die Plastikteile über Nacht darin einweichen. Spülen Sie die Reinigungslösung anschließend sehr gründlich ab, die Vögel sollten nichts davon trinken!
So nicht!
Die Abbildungen in der Nähe dieses Absatzes zeigen Beispiele für mangelnde Hygiene bei der Reinigung von Näpfen. In den Belägen können sich Krankheitserreger einnisten, die bei den Vögeln zu schweren Erkrankungen der Verdauungsorgane führen, darunter Durchfall und Erbrechen.
Reinigung der Sitzstangen
Immer wieder kommt es vor, dass die Vögel ihre Sitzstangen, Leitern und Schaukeln mit Kot beschmutzen. Sofern schnell gehandelt wird, ist das unproblematisch. Am leichtesten lassen sich Holzstangen und Naturäste reinigen, wenn man sie zuvor anfeuchtet. Das Wasser sollte ungefähr fünf Minuten einwirken, dadurch wird der Kot wieder weich. Nun können Sie die aufgeweichten Verschmutzungen mit einer Nagelbürste leicht wegschrubben.
Bitte verwenden Sie keine scharfen Reinigungsmittel, wenn Sie Naturäste als Sitzstangen nutzen. Reste des Reinigungsmittels bleiben häufig auch nach gründlichem Abwaschen in der Rinde zurück, die die Vögel gelegentlich fressen. Verwenden Sie stattdessen Essigwasser. Rückstände dieser Reinigungslösung schaden den Vögeln für gewöhnlich nicht, wenn sie an dem damit gereinigten Holz knabbern. Wechseln Sie außerdem regelmäßig die Stangen aus, Naturäste sollten alle paar Wochen ausgetauscht werden.
Zum Reinigen der Sitzäste können Sie auch einen Dampfreiniger einsetzen – allerdings nur außerhalb der Reichweite Ihrer Vögel, da sich diese sonst am heißen Wasserdampf verletzen könnten.
So nicht!
Auf gar keinen Fall sollten sich auf Sitzstangen, Schaukeln oder Leitern weißliche Beläge aus Harnsäurekristallen bilden. Dies geschieht meist dann, wenn zu selten geputzt wird. Die Abbildung in der Nähe dieses Absatzes zeigt eine über längere Zeit falsch und zu selten gereinigte, vollkommen verdreckte Sitzstange. Sie stellt für Ziervögel ein Gesundheitsrisiko dar, weil sich auf ihr Krankheitserreger festsetzen können. Das Foto entstand nach einer Tierrettungsaktion. Die in dem Käfig gehaltenen Wellensittiche waren über lange Zeit schwer vernachlässigt worden und waren leider längst sehr krank, als sie aus ihrem lieblosen Zuhause befreit werden konnten.
Reinigung von Spielzeugen
Viele Spielzeuge für Heimvögel sind aus Materialien gefertigt, die sich nur bedingt reinigen lassen. Deshalb ist es sinnvoll, solche Spielzeuge lieber alle paar Wochen gegen neue auszutauschen, um eine größtmögliche Hygiene zu gewährleisten. Spielzeuge aus unempfindlichen Materialien wie Holz oder Acryl können hingegen problemlos wie oben beschrieben mit Neutralseife-Putzwasser oder Essigwasser gereinigt werden. Ähnliches gilt für Schredderspielzeuge, Sitzbrettchen und Schaukeln aus Kork.
Baumwollseile, die zum Klettern im Freiflugzimmer oder in der Voliere gespannt sind, lassen sich in aller Regel in der Waschmaschine heiß waschen. Bei zu hohen Temperaturen können die Seile einlaufen. Als Alternative empfiehlt sich der Einsatz von antimikrobiellen Hygienespülern. Anschließend sollten die Seile noch einmal ohne Waschmittel und Hygienespüler einfach nur mit klarem Wasser bei 30 °C gewaschen werden, um sämtliche Rückstände des verwendeten Reinigungsmittels zu entfernen.
Die meisten Spielzeuge können zudem mittels eines Dampfreinigers gesäubert werden.
Reinigung des Freiflugzimmers
Verschmutzungen im Freiflugzimmer rühren meist vom Kot der Vögel her. Die kleinen Häufchen von Wellensittichen lassen sich beispielsweise sehr leicht entfernen, wenn man einige Hilfsmittel zur Hand hat. Unempfindliche Flächen bearbeite ich vor, indem ich die getrockneten Kotballen abkratze. Dafür verwende ich einen Eiskratzer aus Plastik, wie man ihn ansonsten für das Enteisen von Autoscheiben verwendet – er heißt bei mir liebevoll „Scheißkratzer“ … Aber auch ein Spachtel tut hier gute Dienste, sofern der Untergrund entsprechend unempfindlich ist. Die verbleibenden Kotspuren oder solche, die sich auf empfindlichen Untergründen befinden, weiche ich mit Wasser ein. Es wird mithilfe einer Sprühflasche für Blumen aufgetragen. Nach fünf Minuten Einweichzeit sind die Kothäufchen so weit aufgeweicht, dass sie sich leicht wegwischen lassen. Zum Wischen verwende ich ein Spülschwämmchen und eine Lauge aus Neutralseife oder Essigwasser. Sehr hartnäckige Kotspuren schrubbt man am besten mit einer Nagelbürste weg, sofern der Untergrund dies verkraftet.
Auch beim Reinigen des Freiflugzimmers gilt: Starke Desinfektionsmittel sind normalerweise nur dann nötig, wenn ein Vogel ansteckend erkrankt ist. Ansonsten reicht es in den meisten Fällen aus, einmal wöchentlich gründlich mit Essigwasser und/oder Neutralseife zu putzen.