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Grau und mauve unterscheiden
Bei den Wellensittichen kommen zwei Farben vor, die bei flüchtiger Betrachtung leicht miteinander verwechselt werden können. Vor allem Menschen, die sich noch nicht intensiver mit den Farbvarianten dieser Vögel beschäftigt haben, irren sich bei der Bestimmung oft, wenn es um graue oder mauve gefärbte Wellensittiche geht. Hier finden Sie eine Hilfestellung, um die Unterschiede kennenzulernen.
Was ist unter der Bezeichnung mauve eigentlich zu verstehen? Dieses englische Wort bedeutet auf Deutsch malvenfarben. Wie diese Farbe in der Modewelt aussehen sollte, ist klar über Farbtonwerte definiert, die beispielsweise beim Drucken von Zeitschriften oder aber bei der Darstellung auf Internetseiten zum Einsatz kommen. Was kompliziert klingt, sieht so aus:
Die Farbe Mauve ist eine Mischung aus den Grundfarben Blau und Rot. Wie im Kapitel über die Gefiederfarbstoffe der Wellensittiche nachzulesen, verfügen diese Vögel jedoch nicht über rote Farbstoffe. Wie kann es also sein, dass sie trotzdem eine Färbung namens Mauve haben können? Bei ihnen sieht diese Färbung etwas anders aus als in der Modewelt und bei den Wilden Malven. So kann ein Gefiederausschnitt eines mauve gefärbten Wellensittichs aussehen:
Mauve gefärbte Wellensittiche gehören zur Blaureihe, was man in der Abbildung in der Nähe dieses Absatzes als leichten Blauschimmer erkennen kann. Außerdem kann man bei genauer Betrachtung einen Grauschimmer erkennen. Dieser rührt von den Dunkelfaktoren der mauve gefärbten Wellensittiche her. Diese Dunkelfaktoren drücken aus, dass sich ein „Grauschleier“ über die Grundfarbe legt. Bei hellblauen Vögeln ist kein Dunkelfaktor vorhanden, bei dunkelblauen Vögeln einer und bei mauve gefärbten Tieren zwei Dunkelfaktoren. Tatsächlich sehen die mauve gefärbten Wellensittiche also nicht malvenfarben, sondern eher graublau aus. Bei grauen Wellensittichen, die übrigens ebenfalls zur Blaureihe gehören, ist die Farbe normalerweise insgesamt weniger „unruhig“ und durchgängig grau. Dies ist im Bild zu sehen, das den Gefiederausschnitt eines grauen Vogels zeigt.
Von grauen Wellensittichen lassen sich mauve gefärbte Vögel außerdem anhand einiger weiterer Details unterscheiden. Bei mauve gefärbten Wellensittichen sind die Wangenflecken dunkelblau. Darüber hinaus haben die Tiere an der Brust oder am Bauch oft einen leichten Blauschimmer, der vor allem bei seitlicher Betrachtung sichtbar ist. Beim direkten Vergleich mit einem grau gefärbten Wellensittich fällt auf, dass bei ihm die Wangenflecken grau oder graublau sind und dass an der Brust und am Bauch kein Blauschimmer vorhanden ist.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Farbe der langen Schwanzfedern. Bei mauve gefärbten, nicht aufgehellten Wellensittichen sind sie dunkelblau oder fast schwarz, aber immer mit Blaustich. Dagegen sind sie bei grauen, nicht aufgehellten Wellensittichen dunkelgrau oder fast schwarz und weisen niemals einen Blaustich auf.
Sowohl graue als auch mauve gefärbte Wellensittiche können verschiedene Farbschläge haben; diese können sogar gemischt sein. Bei solchen Individuen sind die Schwanzfedern dann mitunter nicht dunkelblau oder dunkelgrau gefärbt, sondern hell- und dunkelblau (zum Beispiel bei Opalin-Vögeln). Auch in Teilen oder vollständig weiß gefärbte Schwanzfedern können vorkommen, was bei vielen Schecken der Fall ist. Ferner haben graue und mauve gefärbte Spangles und Opalin-Spangles in der Regel weiße Schwanzfedern. Bei grauen oder mauve gefärbten Gelbgesichtern können die Schwanzfedern hingegen ganz oder teilweise gelb sein, falls es zusätzlich einen Einfluss eines der Schecken-Farbschläge gibt. Bei der Unterscheidung zwischen mauve und grau gefärbten Vögeln gemischter Farbschläge hilft dann häufig ein Blick auf die Wangenflecken weiter.