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Australischer Schecke
Einer der gescheckten Farbschläge der Wellensittiche wird als Australischer Schecke bezeichnet. Sowohl Vögel aus der Grünreihe als auch in der Blaureihe sowie graue Wellensittiche können zu den Australischen Schecken gehören. Wie die einzelnen Vögel aussehen, ist dabei höchst unterschiedlich. Das heißt, innerhalb dieses Farbschlags gibt es eine große Bandbreite individueller Variationen, und das nicht nur in Bezug auf die Farben, sondern vor allem hinsichtlich der Position der Bereiche mit und ohne Wellenzeichnung auf den Flügeln. Dass dieser Farbschlag so variabel ist, liegt unter anderem darin begründet, dass er in zwei Ausprägungsformen auftreten kann: einfaktorig und doppelfaktorig.
Es hängt von den Genen der Elterntiere ab, ob es sich bei den Nachfahren um Wellensittiche mit einem Faktor oder einem Doppelfaktor für diesen Farbschlag handelt. Weiterführende Informationen zu beiden Formen der Australischen Schecken und ihrer Vererbung finden Sie auf der Website von Klaus Töller. Hier an dieser Stelle würden etliche der dort genannten Details den Rahmen sprengen. Vielmehr finden Sie in diesem Kapitel eine Beschreibung des Aussehens und nicht der Vererbung.
Einfaktorige Australische Schecken
Vorab sei erwähnt, dass die meisten Menschen einfaktorige Australische Schecken meinen, wenn sie von diesem Farbschlag sprechen. Sie sagen der Einfachheit halber nicht, dass sie sich auf die einfaktorige Variante beziehen. An dieser Stelle soll aber der vollständige Begriff Verwendung finden, weil weiter unten die zweite Erscheinungsvariante ebenfalls vorgestellt wird.
Einige Dinge sind bei diesem Farbschlag in der einfaktorigen Ausprägung immer gleich, weshalb es gewissermaßen Erkennungsmerkmale für diese Zeichnungsvariante der Wellensittiche sind. Je nach Zugehörigkeit zur Blau- oder Grünreihe beziehungsweise zu den grauen Wellensittichen ist das Gesicht der einfaktorigen Australischen Schecken gelb oder weiß. Weil einfaktorige Australische Schecken auch in Kombination mit Gelbgesicht-Farbschlägen auftreten können, ist es denkbar, dass Vögel mit gelbem Gesicht unter Umständen nicht der Grünreihe, sondern der Blaureihe angehören.
Bei vielen einfaktorigen Australischen Schecken befinden sich sechs oder mehr Kehltupfen relativ gleichmäßig angeordnet im unteren Bereich des Gesichts. Diese Flecken können jedoch teilweise oder vollständig fehlen, was von den jeweiligen Erbanlagen der einzelnen Individuen abhängt. Zudem können sie aufgehellt sein und sind somit nicht in jedem Fall schwarz. Auch graue (bei aufgehellten Vögeln) oder bräunliche Kehltupfen (zum Beispiel bei Zimtern) können vorkommen. Abhängig davon, zu welcher Farbreihe die einzelnen Tiere gehören und welche Grundfarbe sie somit haben, sind die Wangenflecken entweder blau, violett, grau, weiß oder sie bestehen aus einer der erstgenannten Farben und weißen Federn in Kombination.
Brust, Bauch und die Bürzelgegend sind bei einfaktorigen Australischen Schecken in unterschiedlicher Anordnung in der Körpergefiederfarbe sowie in weiß oder gelb gefärbt, wobei die Verteilung der weißen/gelben Partien und diejenigen der eigentlichen Farben in aller Regel etwa bei einem Verhältnis von 1:1 liegt. Die Gesichtsfarbe (weiß oder gelb) ist häufig klar vom Brustbereich abgegrenzt und setzt sich nicht weiter nach unten fort. Das heißt, bei den meisten einfaktorigen Australischen Schecken ist der obere Bereich der Brust beispielsweise blau oder grün gefärbt. Aber es gibt auch Tiere, bei denen dies nicht der Fall ist, das heißt ihre obere Brust ist ebenfalls weiß oder gelb. Deshalb ist dieser Aspekt kein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zwischen einfaktorigen Australischen Schecken und Kontinentalen Schecken, bei denen sehr viele Tiere die Gesichtsfarbe auch an der Brust und am Bauch aufweisen.
Am Kopf befindet sich bei einfaktorigen Australischen Schecken mit normaler Gefiederzeichnung das für Wellensittiche typische schwarzweiße beziehungsweise schwarzgelbe Wellenmuster. Auf dem oberen Rücken ist diese Zeichnung ebenfalls vorhanden. Bei einigen Vögeln bedeckt die Wellenzeichnung zudem Teile der Flügel. Unter den einfaktorigen Australischen Schecken gibt es ferner Individuen, die nur sehr wenig Wellenzeichnung an den Flügeln tragen.
Bei Opalinvögeln fällt das Wellenmuster am Kopf naturgemäß erheblich weniger kontrastreich aus als bei den Normalvögeln. Sowohl Normal- als auch Opalinvögel, die zu den einfaktorigen Australischen Schecken gehören, zeigen im Nacken einen aufgehellten Fleck in Gelb oder Weiß. Schwung- und Schwanzfedern sind je nach Farbreihenzugehörigkeit rein gelb oder weiß. Typisch für Vögel dieses Farbschlags ist zudem, dass die Schwingen aufgehellt sind. Das fällt nicht immer sofort auf, insbesondere bei Vögeln mit weißen Flügeln ist es schwierig zu erkennen.
Erwachsene einfaktorigen Australische Schecken haben schwarze Pupillen mit einem weißen, deutlich sichtbaren Irisring. Bei geschlechtsreifen Männchen ist die Nase (Wachshaut) blau oder blau-rosa gefärbt. Geschlechtsreife Weibchen haben eine weißliche oder blassblaue bis dunkelbraun gefärbte Nase, je nachdem, ob sie gerade in Brutstimmung sind oder nicht. Die Farbe der Haut an Beinen und Füßen variiert von hellrosa bis dunkel mit einem bläulichen Anflug, was vom Farbton des Gefieders und nicht zuletzt vom Vorhandensein von Dunkelfaktoren beim jeweiligen Individuum abhängt. Die Dunkelfaktoren sind für die Intensität der Körperfärbung verantwortlich. Das heißt, es liegt eine bestimmte Menge von Farbstoffen im Körper vor.
Besondere Erscheinungen: Bandschecken
Unter den (einfaktorigen) Australischen Schecken kommen Individuen vor, bei denen die Grundfarbe an Brust und Bauch nicht durchgängig vorhanden ist, sondern durch eine vertikale Linie in Weiß oder Gelb durchbrochen wird. Dies erwirkt den Anschein, als würde sich ein weißes oder gelbes Band über den vorderen Körperbereich ziehen – daher rührt der Name Bandschecke. Es handelt sich hierbei nicht um einen separaten Farbschlag, sondern lediglich um einfaktorige Australische Schecken mit einem besonders klar definierten farbigen Band, das sich mittig über den vorderen Körper erstreckt.
Häufig ist das Band nicht ganz gerade und auch nicht überall gleich breit. Seine Erscheinungsform ist sehr variabel, ebenso wie das der einfaktorigen Australischen Schecken im Allgemeinen. Bei manchen Vögeln ist das Band geringfügig unterbrochen, also nicht vollständig durchgängig. Dann spricht man nicht von Bandschecken, sondern lediglich von einfaktorigen Australischen Schecken.
Doppelfaktorige Australische Schecken
Die doppelfaktorige Variante des Farbschlags Australischer Schecke kann bei Vögeln aus der Grünreihe und bei solchen aus der Blaureihe sowie bei grauen Wellensittichen auftreten. Anders als die einfaktorigen Australischen Schecken sehen diese Vögel im Erwachsenenalter oft sehr speziell aus – gewissermaßen wie eine verrückte Laune der Natur: Ihre beiden Irisringe sind nicht gleich gefärbt – einer ist schwarz und der andere weiß. Oftmals sind dann auch die Wangenflecken unterschiedlich gefärbt.
Sind doppelfaktorige Australische Schecken, die dieses spezielle Merkmal tragen, noch nicht geschlechtsreif, ist die Besonderheit allerdings noch nicht zu sehen. Denn die meisten jungen Wellensittiche haben grundsätzlich schwarze Irisringe, Ausnahmen sind hierbei die Inos, Falben und Lacewings mit ihren rötlichen Irisringen.