- >>
- Birds Online
- >>
- Meine Vögel
- >>
- Wellensittiche
- >>
- Verstorbene Wellensittiche
- >>
- Brit †
Brit, aufgenommen am 13. August ’19, adoptiert am 28. März ’20, † 10. März ’22
Im August 2019 erfuhr ich, dass der damals noch existierende Verein der Wellensittich-Freunde Deutschland e. V. (VWFD) in eine Vogelrettungsaktion involviert war, bei der es um über 100 Wellensittiche ging. Derart viele Vögel gleichzeitig in liebevolle Hände zu vermitteln, ist an sich schon schwierig. Hinzu kam in diesem Fall aber, dass viele der Vögel noch sehr jung waren und bedauerlicherweise massive Gefiederstörungen zeigten. Es war also davon auszugehen, dass sie entweder an der Französischen Mauser (hervorgerufen durch Polyomaviren) oder an PBFD (verursacht durch Circoviren) litten. Beide Erkrankungen sind unheilbar und obendrein ansteckend. Vor allem Letzteres erschwert die Vermittlung der davon betroffenen Vögel meist erheblich, da sie nur von Menschen aufgenommen werden sollten, deren eigene Vögel ebenfalls Träger dieser Virusinfektionen sind. Als wäre all das noch nicht schlimm genug, waren einige der Vogel gehandicapt. Teils lag dies an den bereits erwähnten Gefiederstörungen, weil sie wegen der fehlenden Federn nicht fliegen konnten, und teils an anderen Ursachen wie Stürzen und dadurch verursachten Verletzungen.
Seinerzeit war mir klar, dass ich helfen musste. Ich bot als vorübergehende Pflegestelle einen Platz für sechs Vögel an – mit der Option, ein bis zwei besonders schwer gehandicapte Vögel letztlich selbst zu behalten. Die restlichen vier oder fünf Vögel würden vermittelt werden, davon ging ich damals noch aus.
Weil ich ohnehin Virusinfektionen in meinem Vogelschwarm habe und mein Vogelzimmer behindertengerecht eingerichtet ist, sah ich kein Problem darin, vorübergehend trotzdem gleich sechs Pflegevögel zu beherbergen. Meine Schützlinge trafen am 13. August 2019 bei mir ein, nachdem sie kurz zuvor einem Tierarzt vorgestellt worden waren. Unter ihnen befand sich auch Brit, um die es auf dieser Seite geht.
Zunächst einmal mussten die sechs Vögel in Quarantäne bleiben, weil sie leider unter einem Befall mit Räudemilben litten. Außerdem waren in dem Bestand, aus dem sie stammten, bei einigen Vögeln Trichomonaden nachgewiesen worden. Also mussten sie auch gegen diese Parasiten behandelt werden. Während der Quarantänezeit stellte sich heraus, dass der am schwersten gehandicapte Vogel der junge Barry war. Ich entschied, dass er den festen Platz im Vogelzimmer bekommen sollte, gemeinsam mit Mel, die seine Partnerin war und ebenfalls nicht fliegen konnte. Brit und die anderen drei Weibchen fand ich zuckersüß, aber ich versuchte, mich nicht zu sehr in sie zu verlieben, denn es stand ja fest, dass sie vermittelt werden sollten. Letztlich kam aber alles ganz anders. Monatelang fanden sich keine Interessenten für unsere zugegebenermaßen komplizierten Pfleglinge. Zudem gewöhnte ich mich mehr und mehr an sie, nein, genau genommen schloss ich sie ins Herz und konnte mir irgendwann nicht mehr vorstellen, sie wegzugeben. Am 28. März 2020 unterzeichnete ich die Adoptionspapiere für meine verbliebenen Pflegevögel aus dem Notfall 2019; Mel und Barry hatte ich bereits ein wenig früher offiziell aufgenommen.
Aber wer war denn nun eigentlich die zauberhafte Brit, die mich in jenen Monaten gemeinsam mit ihren Gefährtinnen so sehr um den Finger gewickelt hatte? Schätzungsweise im Februar/März 2019 hat sie das Licht der Welt erblickt. Das schließe ich daraus, dass sie die Jugendmauser gerade abgeschlossen hatte, als sie in meine Obhut gelangt war. Obwohl sich ihr Gefiederzustand zusehends gebessert hatte, war Brit anfangs flugunfähig. Ihr Kleingefieder war zunächst vollständig intakt, sie hatte keine kahlen Stellen am Körper. Damals fehlten die Schwungfedern an den Flügeln ebenso wie die Schwanzfedern. Deshalb war Brit flugunfähig. Im August 2020 wuchsen dann doch einige lange Federn nach und Brit lernte endlich das Fliegen. Es klappte zwar nicht perfekt, weil das Großgefieder nicht vollständig war. Trotzdem konnte sie sich einigermaßen in der Luft halten. Nach wie vor nutzte sie außerdem gern die Kletternetze und -rampen im Vogelzimmer.
Ihr Charakter lässt sich als ruhig und ausgeglichen beschreiben. Gern saß sie auf der großen Weidenringschaukel oder auf anderen Kletterspielzeugen und zwitschert leise vor sich hin. Sie mochte es, wenn um sie herum viel los war, mischt dabei aber nicht ständig aktiv mit. Viel lieber hielt sie sich im Hintergrund und schaute neugierig zu. Das heißt aber nicht, dass sie immer faul herumsaß. Mit großer Begeisterung turnte sie akrobatisch und geschickt im großen Kletternetz herum. Mit ihrem freundlichen Wesen hat sie das Männchen Helios erobert. Er kraulte und fütterte sie gern und häufig, aber mitunter flirtete er auch fremd, zum Beispiel mit Lena oder Alana. Dann war Brit oft ziemlich ungehalten und es kam sogar vor, dass die sonst sehr sanftmütige Vogeldame ihren treulosen Partner ein wenig verprügelte. Irgendwie verständlich … Als diese noch lebte, war Kara Brits enge Freundin. Mit Mel verstand sich Brit auch sehr gut.
Am frühen Abend des 10. März 2022 starb Brit ohne Vorwarnung. Es ging sehr schnell und ich vermute, dass sie wegen ihrer PBFD-Erkrankung ein akutes Organversagen erlitten hat. Sie war wohlgenährt und bis zu ihrem plötzlichen Tod aktiv. Leider habe ich mich nicht von ihr verabschieden können, weil sie so plötzlich verstorben ist. Mein einziger Trost ist, dass sie nicht lange leiden musste.
Hintergrundbild für Ihren Desktop
Von Brit gibt es ein Wallpaper für Ihren Desktop am Computer, siehe Bildersammlung.